Prolog: Eigentlich nichts Neues … Weder an der Reise- noch an der Pandemie-Hysterie-Front, leider. Aber … die jährliche Wartung meines Fahrzeugs ist gemacht und die ärztliche Kontrolluntersuchung bezüglich Führerscheinkategorie „C“ habe ich auch mit Bravour über die Bühne gebracht.
Aber trotzdem und gerade deswegen… Da mir die Germanen die „Durchfahrt, um Deutschland auf schnellstem Wege wieder zu verlassen“ nicht verweigern können (BAnz AT 13.01.2021 V1) habe ich mich am 07.04.2021morgens im AMC beim Flughafen ZRH einem Reise-Antigen-Schnelltest mit Gültigkeit von 48h für die Einreise in Schweden unterzogen. Dieser fiel erwartungsgemäss „negativ“ aus, was ich natürlich hoffnungsvoll und alternativlos angenommen habe. Unmittelbar danach habe ich mich auf die 1’150 km lange Fahrt durch Deutschland nach Rügen-Sassnitz begeben. Und schau und staun … absolut keinerlei Kontrollen an der Grenze zwischen CH und DE; auf der Autobahn x-mal von der Deutschen Polizei überholt und wiederum nie aufgehalten worden. Und die Einreise über Ystad nach Schweden erfolgte ebenfalls ohne jegliche Überprüfung, sei es der zwingend verlangte COVID-19-Test noch eine Passkontrolle; kein behördlicher Empfang bei der Ankunft. Es scheint mir nun wirklich, dass die Drohungen und Angstmacherei wie beispielsweise seitens Deutschlands mittels einer „Schleierfahndung“ reines politisches Bla, Bla ist.
Schlussendliche Ziele wären wie letztes Jahr das Nordkap und die Baltischen Staaten … mal sehen, ob es dieses Jahr klappt 😕
Nun aber los: Nachdem ich in Ystad drei ruhige Ruhe-Tage auf dem „Ställplats Reningsverket“ bei Sturm und Regen und 0 – 4° verdöste, bin ich am 11.04. morgens die unglaubliche Distanz von 38km nach Simrishamn gefahren. Nach einer wiederum kalten und stürmischen Nacht unmittelbar hinter der Düne zur Beach (!) habe ich mich entschieden, hilfreichen App’s sei’s gedankt, quer durch Skåne Richtung Westen nach Höganäs auf Mike’s „Bananpannkakan“-Stellplatz zu fahren. Nach einem herzlichen Empfang durch den Betreiber und seinem Mitarbeiter Stefan, inklusive einem Präsent bestehend aus Bananenpfannkuchen und frischen Eiern, habe ich mich für drei Tage gemütlich hier eingerichtet. Und das schöne ist … ich habe noch nie so viele Hühner aufs Mal um mich versammeln können … 😆
Trotz bedecktem Himmel habe ich am zweiten Aufenthaltstag dann sogar eine 3-stündige Wanderung auf dem Kullaberg, einem eindrücklichen Naturschutzgebiet bei Mölle, unternommen.
Nachdem ich am 15.04. über Nybro mit Nächtigung auf dem PP vom dortigen „Svartbäcksmåla“ gemütlich Richtung Insel Öland gefahren bin, verbrachte ich vorerst ein paar ruhige Tage mit Ausflügen und Wanderungen in der südlichen weiten und sehr windigen Landschaft bei Ventlinge in der Nähe vom „Långe Jan“. Bin dann Richtung Norden gezogen und habe mit jeweils kurzen Etappen die wunderschöne Insel Öland umrundet. Besonders eindrücklich war neben vielem anderen der Wander-Trail beim „Trollskogen“ (Zauberwald) ganz im Norden in der Nähe von Byxelkrok; viele Informationen am Weg über die ursprünglichen Bewohner von Öland machen die 4,5 km zu einem lehrreichen Ausflug.
Nach einem erneuten mehrtägigen Zwischenhalt in Ventlinge habe ich das wunderschöne und windige Öland verlassen und kurvte sodann nach wie vor im südlichen Schweden herum. Da die Stellplätze im Hafen von Figeholm noch durch Schiffe im Winterlager besetzt waren, bin ich nach Blankaholm ausgewichen. Danach folgte ein Stopp in Boaryd unmittelbar in der Nähe von Eksjö; weiter ging’s am nächsten Tag nach Hjo auf eine wunderschöne Farm mit Bisons und weiterem Getier.
Nach einem Wochenend-Halt auf dem „Klefstad Gård“ zwischen Lin- und Norrköping bin ich über Stegeborg bis nach Trosa zwischen Nyköping und Södertälje nochmals für ein paar wenige Tage ans Meer gefahren, bevor ich mich definitiv Richtung Norden aufmachte. Das zeitweilige Regen-Hudel-Winterwetter hat bei mir dabei zumindest die Lust am Fotografieren etwas beeinträchtigt …
Eine weitere kurze Scheibenwischer-Fahrt brachte mich nach Sibro, in der Nähe von Lid und Ripsa. Vormittags dann weiter nach Sala und anderntags in den kleinen ruhigen Gästehamn von Fagersta. Die nächste eingeplante Station, Borka Brygga bei Enånger, brachte mich wiederum rund 200 km nach Norden. Leider lagen für einmal die Wettervorhersagen meiner entsprechenden App etwas daneben; anstelle angesagten frühlingshaften Temperaturen war es kalt und windig.
Bin danach auf der „84“ zu einem privaten Park-Platz in der Nähe von Kårböle weitergefahren. Nach einem weiteren Zwischenhalt im wunderschönen Camp in Kvarnsjö bewegte ich mich auf der „E45 Inlandsvägen“ mit mehreren Zwischenhalten immer gegen Sangis zu; die Wetteraussichten beeinflussten zudem meine Reisegeschwindigkeit. Nach mehreren Zwischenhalten erreichte ich den Ställplats von Ronny in Slagnäs; wieder einmal war ein Putz- und Waschtag angesagt.
Die Pfingsttage verbrachte ich bei Verena & Daniel in Sangis und genoss die herzliche Gastfreundschaft der Beiden. Was mich jedoch nicht unbedingt so erfreute, waren die schon fast winterlichen Wetterkapriolen mit Dauerregen und kalten Temperaturen um 2 – 3°. Und da Finnland voraussichtlich die Grenze zu Schweden für Touristen erst Mitte Juni öffnet, beschloss ich, mich wohl oder übel langsam nach Süden zu bewegen. Jedoch, einen kurzen Abstecher auf die Seskarö-Insel konnte ich mir nicht verkneifen …
Nach einem dank Ronny und Vanlifer Jörg „the Beast“ mit Hund Keira unterhaltsamen und lehrreichen mehrtägigem Aufenthalt in Slagnäs fuhr ich Richtung Süden nach Vilhelmina. Da der „Vildmarksvägen“ leider erst eine Woche später vollständig geöffnet wurde, verzichtete ich vorerst einmal darauf, diesen zu fahren.
In den folgenden Tagen bewegte ich mich step-by-step zurück in Richtung Ystad. Nach Vilhelmina ging es in einer kurzen Etappe nach Meselefors und dann weiter zu einem meiner bevorzugten Stellplätze, dem Gafsele Bygdegård. Nach einem weiteren Zwischenstopp im nur auf sehr holprigen Wegen erreichbaren Skälsjön gings weiter nach Borka Brygga; diesmal bei schönstem Wetter und wiederum mit der ausgezeichneten Küche von Magnus Kök.
Die Weiterfahrt führte mich danach hauptsächlich auf der V50 „Bergslagsdiagonalen“ mit Zwischenhalt in Sör-Älgen bei Hällefors zu der bereits bekannten Bisonfarm bei Hjo am Vättern, wo ich die Gelegenheit nutzte, mich mit einer gehörigen Portion Bison-Entrecôte einzudecken. Schlussendlich beendete ich meine Frühlingstour mit einem Aufenthalt auf Mike’s Ställplats namens „Bananpannkakan“ in der Nähe von Viken / Höganäs; in geselliger Gesellschaft von Hühnern, Gänsen und Katzen.
Der „Skåne Jet“ brachte mich und mein Wägelchen in kurzen 2,5 Stunden von Ystad nach Rügen-Sassnitz; übrigens, von Corona-Grenzkontrollen war zu keiner Zeit etwas zu merken. Die 1’150 km nach Hause schaffte ich in gut 14 Stunden reiner Fahrzeit; einige anstehende Termine wollen nun wahrgenommen werden … unter anderem auch ein vollständiger Reifenwechsel.
Epilog: Ich gehe jedoch davon aus, dass ich so ab Mitte Juli wieder unterwegs bin; irgendwann müssten die Finnen ja auch gnädigst ihre Grenzen für „Fahrende“ öffnen …
Näheres dazu wie immer zu einem späteren Zeitpunkt … 🙄