Norden 2022

Prolog: Das diesjährige Reiseziel stand ja schon mal fest … spätestens auf den 24.06.2022 zum „Midsommar“ am Nordkap 😉 

Nach einem ultra-kurzen Ausflug in die Camargue im letzten November musste mein Wägelchen am 21.03.2022 noch zur MFK zwecks der schon wieder anstehenden Verkehrssicherheits-Prüfung; dass das erfolgreiche Bestehen derselben im Nachgang des jährlichen MAN-Service jedoch kein Problem darstellen würde war ja wirklich zu erwarten …

Nun aber los: Nach einem Besuch bei Wolfgang und Jutta, welche mit mir seinerzeit auf dem Frachter nach Halifax waren, erfolgte die Überfahrt von DE-Sassnitz-Rügen nach SE-Ystad am 07.04.22 mit dem FRS-Express-Katamaran. Diese kurze „Seereise“ mit bis zu 69 km/h (!) ist immer wieder ein Highlight;  vor allem, wenn die Ostsee etwas unruhig ist … („Stugeron“ lässt grüssen).

Während einem kurzen Zwischenhalt bei Mikke und Gitta auf ihrem „Bananpannkakan“ bei Höganäs habe ich mir eine grobe Tour zusammengestellt.

Vorerst fuhr ich auf die rauhe Insel Öland; hier hatte ich mich Ostersonntag in Borgholm mit einem guten Bekannten aus meinem Wohnort und seinem aufgestellten „3-Frauen-Haushalt“ zum Nachtessen verabredet. In den Oster-Tagen vorher tourte ich von Ventlinge im Süden praktisch rund um die Insel.

Über Påskallavik fuhr ich sodann nach Oskarshamn, um mit der Fähre nach Visby zu fahren. Nach dem Einlaufen des Schiff’s gab es vorerst noch ein wenig zum Staunen und aber auch zum Nachdenken: Zwischen den zivilen Fahrzeugen fuhr auch eine Menge Kriegsgerät (!) von den Parkdecks herunter; die Schweden meinen es sehr ernst mit einer allfälligen Verteidigung von Gotland.

Nach einer zehntägigen Tour kreuz und quer durch die wunderschöne, aber windige Insel Gotland enterte ich am 29.04. wieder das Festland. Gut angekommen verbrachte ich zunächst zwei Tage in Påskallavik mit Wäsche waschen und der rudimentären Innenreinigung meines fahrenden Wohnzimmers.

Bin danach zu einem Abstecher über Boaryd-Hult und der Bison-Farm in Gate bei Hjo aufgebrochen. Dort habe ich mich kurzfristig entschlossen, auch noch einen Besuch auf dem wunderschönen und freundlichen Klefstad Gård bei Linghem / Linköpping einzuschalten; muss ja schliesslich zwischendurch diese Website aktualisieren. 

Zurzeit oder immer wieder mal zwischendurch schwächelt meine Bord-Stromversorgung im 24V-Bereich; sollte ja eigentlich bei dreijährigen Aufbau-Batterien noch nicht sein. Mit etwas haushälterischer Zurückhaltung beim Stromverbrauch hat sich dies jedoch noch nicht wesentlich behindernd ausgewirkt. Ich mach’s einfach wie die fachlich stets versierten Politiker: Ich beobachte die Situation genau …

Sodann fuhr ich in kurzen Etappen quer durch Schweden; so war ich jeweils kurz bei oder in Sibrobadet, Långholms Brygga, Fagersta, Falun und Äppelbo … Werde mir hier nun aber zukünftig ersparen, jede Zwischenstation unterwegs zu benennen; diese sind (oder sollten wenigstens) aus der Fotogalerie erkennbar sein.

Habe unterwegs in Hammarstrand eine interessante Sportart gesehen, die mir als solche noch nicht bekannt war: ZORBING ! Man kriecht in eine aufgeblasene Kugel und lässt sich dann den Hügel runterrollen; die vorhergehende Einnahme von Anti-Spei-und-Würg-Tabletten ist wahrscheinlich Pflicht …

Scheinbar habe ich die etwas umständliche Registrierung meines „unmöglichen“ Fahrzeugs für die Strassen-Maut in Norwegen doch richtig hinkriegt; dies bestätigte mir auch ein freundlicher Herr der „Politiet“ anlässlich einer morgendlichen „Alohol“-Kontrolle unterwegs. Nach einem nochmaligen kurzen Abstecher nach Schweden über die „73“ bis nach Västansjö fuhr ich in Norwegen dann über Mo i Rana und weiter über die „berüchtigte“ E06 via Arctic-Circle und über die „812“ bis nach Bodø. Mit der Fähre ging’s dann zu sehr unchristlicher Zeit um 01:00 morgens auf die Lofoten nach Moskenes.

Nach einem eindrücklichen Aufenthalt auf den Lofoten, das schon fast sommerliche Wetter und die grossartigen Landschaften passten einmalig zusammen, fahre ich die nächsten Tage Richtung Norden bis ans Nordkap. Wobei der Ausdruck „in den nächsten Tagen“ eigentlich unsinnig ist; zur Zeit gibt es hier keine „Nächte“ mehr und es ist dauer-hell …

In NO-Skibotn durfte ich anhand entsprechender Signalisationen etwas überraschend erfahren, dass die E06 auf Grund der defekten Brücke über den Sørstraumen bei Badderen gesperrt ist. Also musste ich noch eine kleine Zusatzschlaufe von rund 400km über SE-Karesuando, FI-Enontekiö und NO-Kautokeino absolvieren um wieder auf den rechten Weg, sprich nach Alta, zu gelangen.

Obwohl ich In der folgenden Zeit das Nordkapp-Wetter genau im Auge behielt und meine Tour entsprechend anzupassen versuchte, war die Wettergöttin am Kapp nicht so ganz willig. Eigentlich wollte ich dort den begehrten Globus nicht bei Wind, Kälte und Regen fotografieren … Aber auch die jeweiligen kurzfristigen Wettervorhersagen treffen scheinbar selten zu, da sich die meteorologische Situation extrem schnell ändern kann. Trotzdem, ich stand immerhin am 07.06.2022 für eine Nacht auf N 71°10’6.42″ – O 25°46’48.04″ …

Und dass ich mein Reiseziel um zwei Wochen früher erreichte als ursprünglich geplant, scheint wohl die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Bereits anfangs Juni wird das Kapp von WoMo-Karawanen heimgesucht; wie sieht dies wohl am 24.06. zu „Midsommar“ aus … ?

Nachdem ich mich mit Zwischenhalten auf unspektakulärer Fahrt langsam nach Sangis in Schweden bewegte; ich hatte bei Verena und Daniel unter Anderem noch ein paar Flaschen „Weissen vom Besseren“ abzuliefern, habe ich mich noch zu einer „Ehrenrunde“ über Gällivare und Jokkmokk entschieden.

Bei einem Zwischenstopp in Övertorneå sind mir einmal mehr verschiedene mehr oder weniger gepflegte Oldtimer unter die Augen gekommen. Ebenso scheint sich hier die Raggarna-Epa-Szene mit ihren „Traktoren“ (auf 30km/h und zwei Sitze beschränkte Fahrzeuge, welche bereits mit 15 Jahren gefahren werden dürfen) angesiedelt zu haben … 

Fürs Zelebrieren des „Midsommar“ kehrte ich sodann wie geplant und vereinbart erneut zu Verena & Dani nach Sangis zurück.

Tja, und irgendwann musste ich ja dann die Rückreise antreten … mit einer grundsätzlich gemütlichen Fahrt in den Süden von Schweden. Ich habe mir dabei jedoch erlaubt, mehrere Zwischenhalte bei mir meistens bereits bekannten Orten einzulegen. Auf den 18.07. konnte ich sodann die Überfahrt von SE-Ystad nach DE-Sassnitz mit dem „Skåne Jet“ von „FRS Baltic“ buchen; diese kurze Seereise ist immer wieder beeindruckend. Die eigentlch ursprünglich angedachte Rückfahrt durch die Baltischen Staaten habe ich nach langem Überlegen und den etwas unsicheren Umständen geschuldet vorerst einmal aufs nächste Jahr verschoben …

So, nun bin ich wieder zu Hause und momentan gibt’s nicht mehr viel zu vermelden. Werde mich aber wie immer  bei zukünftigen Reise-Aktivitäten melden … 🙄 

 

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